Ernst Schmidt jr.

Ernst Schmidt jr.

* 1938, Österreich

geboren 1938 in Hadersdorf am Kamp, gestorben 1988 in Wien

Ausbildung an der Handelsschule zum kaufmännischen Angestellten. Vorübergehender Besuch der Wiener Filmschule an der Akademie für Musik und darstellende Kunst (mit Hans Scheugl in derselben Klasse). Seit 1963 unabhängiger Filmemacher, der bis 1986 mehr als 50 Kurzfilme drehte. Versuch der Bildung von Filmgruppen, dadurch Bekanntschaft mit Kurt Kren und Ferry Radax. 1966-69 Filmpublizist für Zeitschriften in Deutschland, Österreich, Schweiz (u. a. Film, Kino, Kinema, Supervisuell; Beiträge über Eisenstein, Kren, Stroheim, Pabst et al). Veröffentlichung zahlreicher theoretischer Werke zum Avantgardefilm. 1964 Herausgeber der hektographierten Filmzeitschrift Caligari (2 Nummern). 1970 Mitorganisator der Retrospektive "Neuer Österreichischer Film" im Rahmen der Viennale. Programmgestalter und Verfasser des Katalogs zur Retrospektive " Österreichischer Avantgarde- und Undergroundfilm 1950-1980" in Wien. Ab 1970 Arbeit an einem umfangreichen Filmlexikon. Seine Schriften über den Avantgarde-, Experimental- und Undergroundfilm sind zahlreich und beschäftigen sich grundlegend mit dem Medium. 1979 20 Aktions- und Destruktionsfilme 1965-79 (Kompilation, 70 Min). 1980 Schauspieler in Franz Novotnys Exit - Nur keine Panik. Gründungsmitglied der Austria Filmmakers Cooperative (1968; mit Hans Scheugl, Valie Export, Peter Weibel, Kurt Kren, Gottfried Schlemmer), Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung (1973), Mitbegründer des österreichischen Regisseurverbandes (1979). Schmidts umfangreicher Nachlaß wird vom Museum Moderner Kunst (mumok) in Wien aufbewahrt und wissenschaftlich aufgearbeitet.