Schwechater

Cinema is not movement. Cinema is the projection of stills.

(Peter Kubelka)


In Schwechater dient dieses ästhetische Credo als Kern der gesamten formalen Konstruktion.
Zutiefst ist der visuelle Eindruck, den der Film hinterläßt, vom Charakter des Momenthaften des einzelnen Kaders durchtränkt. Der objektiv vorhandene Zeitverlauf wird in der schleifenförmigen Wiederholung aller Bewegungen aufgehoben: Schwechater macht das Rasen der Zeit im Moment sichtbar.

Peter Tscherkassky


Kubelka konstruierte in Schwechater, gegen alle Sachzwänge, ein semi-abstraktes Gedicht für Seh- und Hörsinn, einen genau kontrollierten Bilderserientanz, zugleich ein Traktat über die ungeheuerlichen Möglichkeiten des Kinos.

(Stefan Grissemann)


1958 wurde der Avantgardist von einer Bierfirma beauftragt, einen Werbespot herzustellen. Schwechater heißt diese Auftragsarbeit. "Die Vorgaben waren banal", erinnert sich Kubelka, "schöne Mädchen trinken Bier im Wirthaus, aber aus Sektgläsern." Geworden ist daraus wieder ein metrischer Film: In hypnotischen Loops, in schwarz, weiß und rot mit kratzenden Sound springt einen eine Minute lang ein betörendes Stakkato, eine rhythmisierte Montage aus Einzelbildern an.

Der Auftraggeber hat die Arbeit Schwechater abgelehnt und sogar die Aufführung von Schwechater auf der Weltausstellung in Brüssel verbieten lassen. Peter Kubelka wurde zum Dieb, sagt er. Schwechater musste er aus Kopierwerkstatt stehlen. Wie er das eben immer wieder gemacht hat mit seinen Filmen, die (auch) aus Found-Footage-Material bestehen.

(Petra Erdmann)

Orig. Titel
Schwechater
Jahr
1958
Land
Österreich
Länge
1 min
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Kein Dialog
Downloads
Credits
Regie
Peter Kubelka
Realisierung
Peter Kubelka
Konzept
Peter Kubelka
Verfügbare Formate
35 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe
16 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe