EXOMOON

"Because she has been alone for a really long time and there´s just noone else, she might as well live on the moon." – Gudrun Krebitz´ gezeichneter, gefilmter und übermalter Animationsfilm EXOMOON beginnt mit einem sanft geflüsterten Gedankendialog. Weibliche Stimmen umschreiben ein "Ich", eine Frau, die in ihrer Einsamkeit mit dem Mond spricht oder mit einer Marienstatue, an der sie jeden Morgen vorbeigeht. Sie fleht, dass etwas passiert. Etwas Furchtbares, Blutiges, das die Ereignislosigkeit durchbricht. Doch eine Statue, heißt es im Film, kann man nicht um einen Gefallen bitten.
Stattdessen knirschen nackte Füße mit blutrot lackierten Nägeln im Schnee. Ein hartes, intensivkaltes Gefühl, das sich beim Ansehen überträgt.

Ums Dasein, Dabeisein, Im-Jetzt-Sein geht es in EXOMOON, der flüssig durch verschiedene Tag- und Nachtzustände gleitet. Im Bild ändern sich mit den Farbstrichen die Zustände. Ein dunkler Ozean wird zu einem Partylokal. Kreide- und Pinselstriche spülen den Blick weiter: „"Just let the people float around you, don´t push", sagt eine Stimme im Off.

Die gebürtige Grazerin Gudrun Krebitz, die EXOMOON gefilmt, gemalt und montiert hat, hat am London Royal College of Art studiert. Ihr Film ist eine internationale Zusammenarbeit, Marian Mentrup, der die vielschichtige Tonebene gebaut hat, arbeitet in London, und auch die Akzente der Off-Stimmen erzählen von unterschiedlicher Herkunft. Stilistisch erinnert EXOMOON allerdings an eine österreichische Künstlerin und deren Körpergefühlsbilder: Maria Lassnig. Und wie in Lassnigs Kurzfilmen steht am Ende der suchenden Bewegung das Empowerment einer Frau, die den eigenen Körper als Quelle von Kraft erkennt.
(Maya McKechneay)

Weitere Texte

Oberhausener Kurzfilmtage: Gefilmte Beute (Kritik)

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Studentin in Mondnähe.
Auch ein zweiter Wettbewerbsbeitrag einer jungen Filmemacherin geht in diesem Sinne förmlich physisch unter die Haut, auch wenn sich seine Intimität Zeichnungen auf geschundenem Papier verdankt: In ihrem tief persönlichen Essayfilm „Exomoon“ erzählt die Österreicherin Gudrun Krebitz von einer College- Studentin, die sich dem Mond näher fühlt als der Sonne, sich mit einer Statue im Park identifiziert und die Gabe besitzt, Sichtbares und Unsichtbares zugleich zu sehen.
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Daniel Kothenschulte /
Frankfurter Rundschau online


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Orig. Titel
EXOMOON
Jahr
2015
Länder
Großbritannien, Österreich
Länge
6 min 19 sek
Kategorie
Animation
Orig. Sprache
Englisch
Downloads
EXOMOON (Bild)
EXOMOON (Bild)
EXOMOON (Bild)
Credits
Regie
Gudrun Krebitz
Konzept & Realisation
Gudrun Krebitz
Musik
Marian Mentrup
Verfügbare Formate
DCP 2K flat
Bildformat
16:9
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
25 fps
Farbformat
Farbe
Festivals (Auswahl)
2016
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
Hong Kong - Int. Film Festival
Melbourne - MIAF International Animation Filmfestival
Oberhausen - Int. Kurzfilmtage
Wien - VIS Vienna Independent Shorts
Poznan - Animator, Int. Animation Film Festival
Tblisi/Batumi - TOFUZI Anim. Film Festival
Cork - IndieCork Film Festival
Barcelona - L’ALTERNATIVA - II Mostra Internacional de Cinema Alternatiu
Uppsala - Int. Short Film Festival
Brno B16 Short Film Festival
Riga Film Festival
Ankara - Festival of European Film / Festival on Wheels
Ljubiljana Animateka - Int. Animation Film Festival
Leipzig - Dok Leipzig - Int. Festival für Dok.- u. Animationsfilm
2017
Lissabon - Monstra Festival of Animated Films
Dresden - Filmfest