Look, the Sun is Burning

Gregor Eldarb prägt seit nunmehr drei Jahrzehnten mit seinen abstrakten und konzeptuellen Malereien und Skulpturen die österreichische und internationale Kunstszene. Vor einigen Jahren hat er sein Repertoire durch das Bewegtbild erweitert, sein Hauptinteresse gilt dabei den Fakturen und Strukturen von Oberflächen. 

Bis zur Renaissance waren Magie und Wissenschaft keine getrennten Disziplinen, sondern im Feld der Alchemie eine untrennbare Einheit. Der antiken Theorie folgend ging man davon aus, dass die Augen „Sehstrahlen“ aussenden, die visuelle Wahrnehmung also ein aktiver und kein passiver Prozess ist, was durch eine historische Grafik am Beginn des Videos verdeutlicht wird. Eldarbs Vorgehensweise hat etwas zwingend Alchemistisches an sich. Er generiert hochästhetische, magische Welten, indem er mit verschiedenen chemischen Stoffen experimentiert und mit der Kamera festhält, welche Farb- und Formenspiele sich daraus ergeben. Seine elaborierten, rein analog gefertigten Versuchsanordnungen dienen ausschließlich dem Zweck, überraschende und faszinierende visuelle Attraktionen hervorzurufen. 

Für Look, the Sun is Burning verwendete er Ferrofluid (eine ölige Flüssigkeit mit magnetischen Eigenschaften), einen Magneten, ein Vergrößerungsglas, Sonnenlicht und einen Computerbildschirm. Zu sehen sind durch Schwarzblenden getrennte, kurze Sequenzen von chemischen Prozessen, welche durch die Kombination dieser Elemente entstehen. Die Makroaufnahmen werden sowohl positiv wie auch negativ vorgeführt. Aus bizarren Landschaften steigt Rauch auf, gebündeltes Sonnenlicht und Magnetismus erwecken die amorphen Gebilde zum Leben. Das psychedelische Schauspiel gewährt Einblicke in futuristische Welten, die von fremdartigen Lebensformen bevölkert scheinen. Der magische Gesamteindruck dieser Arbeit wird gleichermaßen durch den sphärisch- minimalistischen Soundtrack von Stefan Nemeth hervorgerufen. (Norbert Pfaffenbichler)

Orig. Titel
Look, the Sun is Burning
Jahr
2025
Land
Österreich
Länge
6 min
Kategorie
Experimental, Essay
Orig. Sprache
Kein Dialog
Credits
Regie
Gregor Eldarb
Konzept & Realisation
Gregor Eldarb
Sound
Stefan Németh
Verfügbare Formate
DCP (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
5.1 surround
Bildfrequenz
29,97 fps
Farbformat
Farbe
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
Stereo 5.1
Bildfrequenz
29,97 fps
Farbformat
Farbe