Trilogi Jawa

I – Paradise Later
II – Jakarta Disorder
III – Riding my Tiger


Die Trilogi Jawa besteht aus drei Dokumentarfilmen des Filmemachers und Anthropologen Ascan Breuer, die zwischen 2006 und 2014 im Dokumentarischen Labor (Wien) produziert wurden. Alle drei sind in enger Kooperation mit dem Kameramann Victor Jaschke entstanden. Die Filme setzen auf jeweils sehr unterschiedliche Art und Weise die Gesellschaft und Kultur Indonesiens in Szene. Sie sind seit 2010 nacheinander erschienen und wurden seither international gezeigt, u.a. auf der Berlinale, beim Festival de Cannes und im MoMA, New York. Vollständig wurde die Filmtrilogie erstmals im Oktober 2014 vom Goethe Institut in Jakarta vorgestellt.

Im Mittelpunkt der Filmtrilogie steht der preisgekrönte Kinodokumentarfilm Jakarta Disorder (2013, 89 Min.), der über viele Jahre eine soziale Bewegung in den Slums der Megacity Jakarta beobachtet. Die politische Dynamik der Bewegung gipfelte im vergangenen Jahr in der Wahl Joko Widodos zum neuen Präsidenten Indonesiens. Jakarta Disorder wurde seit seiner Premiere 2013 weltweit vorgeführt, u.a. als Wanderkino in den Dörfern und Städten Kirgisistans und Indonesiens.

Die anderen beiden Filme Riding My Tiger und Paradise Later sind experimentelle dokumentarische Formate, die den Blickwinkel eines klassischen Dokumentarfilms wie Jakarta Disorder stark erweitern: Im Kurzfilm Paradise Later (2010, 13 Min.) wird die historische Kontinuität zwischen Kolonialismus und Globalisierung mit Hilfe eines literarischen Klassikers offengelegt. Und schließlich tritt im jüngst erschienenen Filmessay Riding My Tiger (2014, 42 Min.) der Filmemacher selbst in den Fokus der Kamera. Er begibt sich auf die Suche nach einem legendären Tigergeist im Haus seiner Großeltern in Zentral-Java. Gleichzeitig verfolgt er die Migrationsgeschichte seiner Familie zurück – und provoziert damit unwillkürlich die geisterhafte Wiederauferstehung der Weltgeschichte.

Das Zusammenspiel der drei Filme zeichnet sich dadurch aus, dass jeder einzelne Film durch die jeweils anderen in ein überraschend neues Licht gesetzt werden.

Trilogi Jawa: www.facebook.com/TrilogiJawa
Jakarta Disorder: www.facebook.com/JakartaDisorder
Riding My Tiger: www.facebook.com/RidingMyTiger

Weitere Texte

Press-reviews (english) (Kritik)

FILMDIENST about Paradise Later:
"A sullen river, fast food packaging floating on it´s surface, passing rubbish-strewn banks, miserable cottages and trees with plastic hanging down from them like lametta, and cheerfully waving children and fishermen tossing their nets into the sludge. A voice from the off tells about a Paradise Later adapted from a text-destillate of Joseph Conrad´s Heart of Darkness. The critique of globalisation and meditation by Ascan Breuer fascinates through incisiveness and poetry and makes the world-wide upcoming apocalypse vaguely perceptible. The film was one of the best contributions of the current short-film-program by German Films in Cannes." (Filmdienst, 10.06.2010, 12/2010)

THE JAKARTA POST about Jakarta Disorder:
"Jakarta Disorder explores the marginalization of the city´s poor and how they resist exclusion from economic development by developing their political knowledge. The documentary shows how the city´s poor, regardless of their education, can realize their rights as citizens and to how to use politics to their advantage. The wit and political knowledge displayed by the urban poor as depicted in Jakarta Disorder shows that political rights not only belong to the educated and established segments of society but also to those at its margins." (The Jakarta Post, 8.11.2014)
–> www.thejakartapost.com/news/2014/11/08/agitation-and-disorder-jakarta.html

FESTIVAL DEI POPOLI about Riding My Tiger:
"The story of Ascan Breuer´s physical/psychic journey to track down the origins of his family. He is a young German citizen exploring the island of Java along with its culture, traditions and ghosts. The beginning of the film, reminiscent of an intimate diary, soon gives way to a competely different mood. The journey becomes research. The research turns into investigation. Tracks become clues to be deciphered. First-hand accounts are testemonies to be pieced together, like scattered fragments of an uncertain story that is full of gaps. This documentary offers two elements that are usually alien to the genre: suspense and preternatural. Therefore, the viewers are plunged in a film that is also an actual paranormal thriller. Psychological and ethno-anthropological materials are rewritten according to the forms of cinematic narration of mise-en-scéne. Therefore, emotion (pathos) becomes style and culture becomes a (ghostly) character." (55 Festival dei Popoli, Int. Doc. Film Festival Florence, 28.11.–5.12.2014)

Presse-Stimmen (dt) (Kritik)

GOETHE INSTITUT über die Trilogi Jawa:
Die Trilogi Jawa widmet sich aktuellen und globalen Fragen: Wie überleben marginalisierte und unterdrückte Bevölkerungsschichten inmitten der Highspeed-Modernisierung, an der sie nicht Teil haben? Wie machen sie ihr Leben lebenswert? Welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen Emanzipation gibt es? Wie können sie sich selbst organisieren? Und welche Rolle spielen Traditionen und Mythen in einer Gesellschaft, die schnell in die Moderne drängt? Seine Filme sind jedoch auch eine Spurensuche in seine eigene Vergangenheit, in die Heimat seiner Mutter: Indonesien. (Goethe Institut Indonesien zur Indonesien-Tour, 21-29.10.2014)
–> www.goethe.de/ins/id/de/ueb/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20437427


FILMDIENST über Paradise Later:
"Träge fließt der Fluss, auf dessen Oberfläche Fastfood-Verpackungen treiben, vorbei am vermüllten Ufer, vorbei an armseligen Hütten und Bäumen, an denen Plastik wie Lametta hängt, fröhlich winkenden Kindern und Fischern, die ihre Netze in die Brühe werfen. Vom Paradise Later erzählt eine Stimme aus dem Off nach einem Text-Destillat aus Joseph Conrads Roman Herz der Finsternis<(/i>. Die Globalisierungskritik und Mediation von Ascan Breuer fasziniert durch Prägnanz und Lyrik und lässt die nahende weltweite Apokalypse erahnen. Der Film war einer der besten Beiträge des aktuellen Kurzfilmprogramms, mit dem German Films den Nachwuchs in Cannes begleitete." (Filmdienst, 10.06.10, 12/2010)

WDR 3 (Köln) über Jakarta Disorder:
"Ein besonderer Dokumentarfilm – sehr nah und sehr fremd…"
–> www.wdr3.de/filmundmedien/jakartadisorder102.html (AUDIO: Feature/Interview)

PROFIL (Wien) über Jakarta Disorder:
"Höchst sehenswert."
Orig. Titel
Trilogi Jawa
Jahr
2010 - 2014
Länder
Österreich, Deutschland, Indonesia
Länge
145 min
Regie
Ascan Breuer
Kategorie
Dokumentarfilm
Orig. Sprache
Verschiedene
Credits
Regie
Ascan Breuer
Drehbuch
Ascan Breuer
Kamera
Victor Jaschke
Verfügbare Formate
Blu-ray (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
5.1 surround
Bildfrequenz
25 fps
Farbformat
Farbe